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Wado Ryu

Wado-ryu ist eine der vier großen Stilrichtungen des traditionellen japanischen Karate – neben Shotokan-ryu, Shito-ryu and Goju-ryu.
Der Name Wado-ryu hat drei Bestandteile: “wa”=Harmonie, Frieden, “do“= Weg, Richtung, ryu=Stil, also „Weg des Friedens-Stil, Weg der Harmonie-Stil“
Wobei Harmonie/Frieden weniger im pazifistischen Sinne zu interpretieren ist, als vielmehr die Einsicht bezeichnet, dass Ausweichbewegungen oft effektiver sind als brutaler Krafteinsatz.

Im Unterschied zu den anderen drei sehr populären Stilrichtungen könnte Wado-ryu auch als eine Stilrichtung des JiuJitsu bezeichnet werden. Jiu Jitsu=“die sanfte Kunst“ bzw. „die Wissenschaft von der Nachgiebigkeit“, ist eine von den japanischen Samurai stammende Kampfkunst der waffenlosen Selbstverteidigung.
Hironori Otsuka, der Begründer des Wado-ryu wurde am 1.Juni 1892 in Shimodate, Ibaraki, Japan geboren. Ab seinem sechsten Lebensjahr bekam er Unterricht in Kampfkunst von seinem Vater und Onkel. Mit 13 Jahren begann er Shindo Yoshin-ryu zu trainieren. Die Shindo Yoshin-ryu Kampfkunst wurde vom Klan der Kuroda in der späten Edo-Periode begründet und ist eine klassische japanische Kampfkunst, ausgeübt von Samurais, - mit und ohne Schwert (Jiu Jitsu). Unter seinem Meister Tatsusaburo Nakayama trainierte er von 1905 bis 1921 bis zum Meistergrad. Erst 1922 traf er mit Gichin Funakoshi zusammen und wurde einer seiner treuesten Schüler.
Gichin Funakoshi, dem Begründer des Shotokan-Karate, wird für gewöhnlich das Verdienst zugesprochen, das aus Okinawa stammende Karate auf den japanischen Inseln bekannt und populär gemacht zu haben. Alle großen Stilrichtungen des Karate haben ihren Ursprung hier.
Um 1928 begann Ohtsuka seine eigenen Konzepte mit dem Karatedo Funakoshis zu verbinden. Am 1. April 1939 wurde dann die Stilrichtung unter dem Namen „Wado-ryu“ vom Dai Nippon Budoku Kai offiziell als Karate-Stilrichtung registriert.

Wado-ryu zeichnet sich gegenüber anderen Karatestilen durch größere Beweglichkeit, natürliche Körperhaltung und Nachdruck auf Ausweichbewegungen statt Blocktechniken aus. In Japan ist die Stilrichtung ungemein populär. Nahezu ein Viertel aller Karateka in Japan trainiert Wado-Ryu
Momentan (Juni 2004) ist ranghöchster Vertreter dieser Stilrichtung der Sohn des Meisters, Jiro (Hironori) Otsuka (* 18. Februar 1934).
Der Deutsche Karate Verband hat dem Holländischen Trainer Rob Swartjes den 9. Dan verliehen. Im Deutschen Karate Verband ist Shuzo Imai (7. Dan) der z.Z. (Stand: Juli 2006) ranghöchste Vertreter der Stilrichtung. Seit dem 16. September 2006 ist Dr. Marie-Luise Weber (1. Dan) aus München Bundesstilrichtungsreferentin für Wado-Ryu-Karate im DKV. Zuvor waren der aus Hamburg stammende Uwe Hirtreuter (6. Dan) und F. Böhme aus Bayern Bundesreferenten. Eine weitere große Persönlichkeit ist Christel Ehlert aus Rendsburg. Sie trägt den 6. Dan und ist damit eine von wenigen Frauen in Deutschland, welche den 6. Dan besitzen.